Der Deich hat ihn fast sein Leben lang begleitet. Und umgekehrt Siegfried Kemkes den Deich. Als 25-Jähriger wurde er 1970 zum Deichrechner und Schriftführer der Deichschau Wardt gewählt, blieb dabei, als nach der Auflösung der Deichschauen und Neugliederung die Deichschau zum Deichverband Xanten-Kleve kam, brachte er im Deichstuhl mit seinen Mitstreitern die Sanierung der verschiedenen Deichabschnitte auf den Weg und wurde jetzt für 50 Jahre im Deichverband geehrt. Mit einem Geschenk, das Deichgräf Hans-Heinrich Beenen überreichte, und einer Urkunde, die die Vertreterin der Bezirksregierung Düsseldorf mitgebracht hatte. Und weil Siegfried Kemkes so ist, wie er ist, gibt er auch gleich etwas zurück: Er hat eine Sitzbank für den Deich gestiftet.
Die Bank wird in dem Bereich zwischen Rheinfähre und Kläranlage stehen. Dort wurde eine Ausbuchtung auf dem Deich geschaffen. Der Heimat- und Bürgerverein Lüttingen wird hier eine Tafel aufstellen, die an den Deichbruch im Jahr 1855 erinnert. Durch diesen Deichbruch entstand damals die Clossenwoy. Kemkes: „Ich habe dann gesagt, die Tafel alleine nützt nichts. Wenn wir den Platz haben, können wir doch auch noch eine Bank aufstellen.“ Das wird jetzt passieren.
Finanziert hat der 76-Jährige aus eigener Tasche. Etwas für die Allgemeinheit zu tun, wie er es ausdrückt, ist für ihn selbstverständlich. Er engagiert sich nicht nur seit 50 Jahren bei dem Deichverband, sondern seit vielen Jahren auch bei der Freien Bürger-Initiative Xanten (FBI). In diesem Jahr tritt er wieder zur Kommunalwahl an, im Wahlbezirk 5 in der Beek. Übrigens: Auch beim Deichverband ist noch nicht Schluss. Hier wurde er gerade für weitere fünf Jahre gewählt. „Wenn die Gesundheit mitspielt“, macht er die 55 voll. Und dann, so die derzeitige Planung, ist auch der letzte Deichabschnitt fertig.
Danke Siegfried!
