Kann sich Helmut Reis ein Leben ohne Sport vorstellen? So richtig wahrscheinlich nicht. Denn der Sport war immer ein wesentlicher Bestandteil seines Lebens. Als er jünger war, ganz aktiv, als Fußballer und Leichtathlet erst bei der DJK Xanten und dann bei Viktoria Birten, später als Vorsitzender des Stadtsportbundes Xanten. Dieses Amt übernahm er in den 80er Jahren und übt es bis heute aus. In diesem Jahr allerdings ist Schluss, jetzt sollen andere ran. Übrigens wie in der Politik. Nach aktiven Jahrzehnten in der FBI tritt Helmut Reis nicht mehr als Wahlkreiskandidat an. Er reicht den Stab an Uwe Schmidtke weiter.
Dass er Vorsitzender des Stadtsportverbandes geworden sei, habe sich einfach so ergeben, so der heute 77-Jährige. Als Birten nach der kommunalen Neugliederung der Stadt Xanten zugeschlagen wurde und ein Stadtsportverband gegründet werden sollte, „hieß es, dass möglichst jeder Verein in diesem Gremium vertreten sein soll“. Gleich bei der ersten Versammlung kam der gebürtige Xantener Helmut Reis, der der Liebe wegen nach Birten gezogen war, in den erweiterten Vorstand. „Und so ging’s dann weiter, bis hin zum Vorsitz ein paar Jahre später.“
Er hat das Amt gerne übernommen und auch gerne ausgeübt, daran gibt’s keinen Zweifel. Viele schöne Erinnerungen hat er an die Zeit. An den Nibelungen-Triathlon, den er mit seinen Mitstreitern aus der Taufe hob, an die Erneuerung verschiedener Sportanlagen, an die Zusammenarbeit der Vereine, die Wandertage, die Übungsleiterabende und vieles mehr. Manches davon, so seine Einschätzung, ist unwiderbringlich verloren. „Es ist heute schwer, Vereine zu begeistern, sie haben so viele Aufgaben, müssen so viele Vorschriften beachten.“ Aktuell geht es um den Papierkram, um Gelder aus dem Sportstättenförderprogramm zu beantragen – viel Bürokratie, weiß Reis.
Der Stabwechsel beim Stadtsportverband hätte schon längst über die Bühne gehen sollen, aber Corona hat den Zeitplan verändert. Ganz verabschieden wird sich Reis nicht. Nach wie vor ist er als Sportabzeichenobmann aktiv, sowohl bei Viktoria Birten als auch beim Stadtsportverband. Wie gesagt, ganz ohne Sport geht es für ihn nicht.
