Der Mensch Felix Kusenberg

Ist eine Münze nur ein kaltes, totes Stück Metall? Nein, eine Münze ist mehr. Viel mehr. Zum Beispiel eine Geschichtenerzählerin. Jedenfalls dann, wenn es sich um die Münzen handelt, die Felix Kusenberg sammelt. Das sind nicht die, die glänzend in einer Vitrine liegen und nur für Sammler geprägt wurden. Felix Kusenbergs Münzen sind durch viele Hände gegangen in den vergangenen Jahrhunderten. Menschen haben damit etwas gekauft. Der eine vielleicht ein  Brot in der Kaiserzeit, die andere ein Kleid in der Weimarer Republik, der Dritte ein Pfund Kartoffeln im Dritten Reich. Und die Pfennige, die ab 1948 in Nachkriegsdeutschland ausgegeben wurde, könnten ein Kind glücklich gemacht haben, als es an der nächsten Bude eine Tüte Süßes gekauft hat.

Felix Kusenberg war selbst noch ein Kind, als ihn die Sammelleidenschaft gepackt hat. Sein Vater Josef Kusenberg überraschte ihn als 13-Jährigen mit einem Paket Münzen. Schnell merkte der Junge, dass Münzen etwas zu sagen haben. „Ich interessiere mich auch für Geschichte, das passt gut zusammen, schließlich sind Münzen immer eng mit der Geschichte eines Landes verbunden.“ Und so sammelt er alles zu bestimmten Epochen deutscher Geschichte. Angefangen bei der Reichsgründung im Jahr 1871 über die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die Bundesrepublik. Interessant ist für die Geschichte das Geldmuseum in Xanten Wardt, zu finden unter : www.geldmuseum-xanten-wardt.de.

Die Münzen kauft er zum Beispiel auf Börsen, in Moers gibt es regelmäßige Treffen für Sammler. Wobei Kusenberg nicht darauf aus ist, die eine superseltene Münze zu finden. „Mir geht es um Münzen, mit denen die Menschen etwas gekauft haben, die also wirklich im Umlauf gewesen sind.“ Manchmal wird er auch bei Kleinanzeigen fündig, früher häufiger auf Trödelmärkten, aber das sei heute nicht mehr der Fall.

Wirklich rare Stücke findet man nicht zufällig, danach muss man schon suchen.

Die Epochen Bundesrepublik, Drittes Reich und Weimarer Republik hat er fast abgeschlossen. Aber fertig wird ein Sammler wahrscheinlich nie. Denn Münzen, so Kusenberg, gebe es, seit Menschen Handel treiben würden. So weit will er aber nicht in der Geschichte zurückgehen. Vielleicht kommt noch einmal Preußen zum Zug. aber erst mal abwarten.

Ach ja, ganz wichtig: „Die Münzen liegen in der Bank. Es muss also keiner bei mir einsteigen.“