Der Mensch Wolf-Dieter Nacken

Was stellt eine Familie fest, wenn sie aus der Großstadt aufs Land zieht? Sie kennt dort niemanden. Und es ist nicht einfach, jemanden kennenzulernen. So erging es auch Wolf-Dieter Nacken, seiner Frau und Tochter, als sie aus Düsseldorf nach Wardt kamen. Einheimische und Zugezogene seien zwei Gruppen, die in der Regel wenig Berührungspunkte hätten, stellte er und seine Familie fest. Auch innerhalb der Dorfgemeinschaft zeigten sich festgelegte Strukturen. Das wollte und will er so nicht annehmen und engagiert sich in dem Verein Wardtzusammen e. V., dessen Gründungsmitglied er ist, für ein offenes Miteinander.

Die Idee gemeinsam Ziele zu verwirklichen veranlasste Wolf-Dieter Nacken sich in der Inselbrot Wardt e. G. zu engagieren. Ihr Projekt: ein Treffpunkt fürs Dorf – mit Laden, Café und Angebote für die Dorfgemeinschaft.

Die Thematik lässt ihn nicht los. „Man merkt immer wieder, dass der Wille zum gemeinschaftlichen Handeln und nicht der zur Ausgrenzung, einer intensiven Unterstützung bedarf“.“

Mit dem neuen Begegnungszentrum, der Genossenschaft, soll ein Magnet für alle entstehen, für Einheimische und Zugezogene und auch für die Touristen, die nach Wardt kommen. Es soll Menschen zusammenbringen, aber gleichzeitig auch mit dem Dorfladen eine Lücke bei der Nahversorgung schließen und mit dem Café ein zentraler Treffpunkt sein. „Im Moment gibt es so etwas nicht. Die Nachfrage aber sei da“. Das belege nicht nur die Umfrage der Hochschule Rhein-Waal vor mehreren Jahren, das wisse er auch aus vielen Gesprächen. Für die Genossenschaft wünscht er sich so viele Mitglieder wie möglich, damit sich ein Gedanke verfestigt: „Das ist unser Laden.“

Und auch wenn es bezahltes Personal geben wird, ohne Ehrenamt, ohne die Hilfe vieler Menschen sei es nicht möglich, ein solches Projekt zu stemmen. Da bleibt auch der Inselbrot-Aufsichtsratsvorsitzende Wolf-Dieter Nacken nicht außen vor. Wenn Café und Laden eröffnet sind, wird er dort natürlich weiter mit anpacken.