Die Bretter, die für viele die Welt bedeuten, sind nicht sein Ding. Jedenfalls dann nicht, wenn es darum geht, auf ihnen zu stehen. Aber er baut sie zusammen, sprich, er gehört zu denjenigen, die im Theater MaX fürs Drumherum zuständig sind: Organisieren, Requisiten beschaffen, Bühne und Kulissen bauen, dafür sorgen, dass der Laden läuft. Seit fünf Jahren ist Reiner Mangold Vorsitzender der Theatergruppe. Aber als Chef im Ring will er nicht verstanden werden: „Wir sind ein Team.“
Zum Theater geholt hat ihn Ehefrau Susanne. Sie spielt schon viele Jahre in der MaX-Truppe, das Thema war ihm nicht neu. Aber selber auf der Bühne stehen? Reiner Mangold schüttelt den Kopf. „Wenn man so etwas macht, muss man sich dabei auch wohlfühlen. Ich hätte bestimmt ein Riesenlampenfieber. Dann lasse ich es lieber.“ Außerdem, gibt er zu, müssten die Schauspieler wahnsinnig viel auswendig lernen.
In normalen Zeiten, also in Nicht-Corona-Zeiten, beginnen die ersten Proben im Oktober. Schon vorher hat sich das mehr als 20köpfige Ensemble getroffen, geklärt, wer auf die Bühne möchte, und ein Stück ausgesucht. Per Suchmaschine bei den Verlagen. Hier können Theatergruppen eingeben, wie die Rollenverteilung sein soll. „Also drei Männer und vier Frauen oder umgekehrt, wie es passt.“ Das erleichtere die Suche ungemein, denn es gebe unzähliche Stücke. Auswahl erledigt, jetzt kommt die Leseprobe. „Dann wird gemeinsam geguckt, ob wir dieses Stück aufführen.“
Wie gesagt, in normalen Zeiten. In diesem Jahr musste das Theater MaX wegen der Corona-Pandemie die Aufführungen im März absagen. Die ersten Karten waren bereits verkauft, sie behalten ihre Gültigkeit. Jetzt soll sich für „Drei Schnäpse und ein Kuss zu viel“ der Vorhang im nächsten März heben. Daumen drücken, damit es klappt!