Der Mensch Jörg Kraemer

Das Wichtigste zuerst: Es muss ein tolles Ehrenamt sein. Das wird jedem klar, der sich mit Jörg Kraemer unterhält. Er ist der Vorsitzende des Elterninitiativ-Spielplatzes in Wardt und wie der Rest der Truppe begeistert bei der Sache. „Weil alles bei uns Hand in Hand läuft, absolut reibungslos. Das wünscht man sich überall.“

Vor sechs Jahren übernahm Kraemer Schlüssel und Amt von Brigitte Overfeld. Purer Zufall, „wir sind jeden Tag am Spielplatz vorbeigekommen und auch bei Brigitte Overfeld.“ Sie hatte die Initiative ins Leben gerufen, inzwischen waren ihre Kinder aber erwachsen, und so ergab eins das andere. Drei Familien gehören zum Kernteam, das den Platz pflegt, den Aufsitzrasenmäher in Schuss hält, für Benzin sorgt, kurz, alles das macht, was dazu gehört. Unterstützung bekommen die Wardter von vielen Seiten. „Das Grundstück gehört der Kirche, die Stadt ist für die Verkehrssicherungspflicht zuständig, und wenn mal was kaputt geht, ist sofort der DBX zur Stelle.“

In diesem Jahr war der Spielplatz wegen Corona lange gesperrt. Verwaist war er deshalb aber nicht. Zum Leidwesen von Jörg Kraemer und seiner Mitstreiter ließen sich Krähen in den Bäumen häuslich nieder. Den Kot wieder zu entfernen, war ein kleiner Kraftakt. Aber man kennt sich in Wardt und so war es nicht schwer, von der Feuerwehr einen Hydranten auszuleihen, um gründlich mit Wasser saubermachen zu können.

Wenn Jörg Kraemer liest, dass auf anderen Spielplätzen von Vandalismus die Rede ist, kann er nur den Kopf schütteln. „Das gibt’s hier nicht. Hier wird nichts kaputtgemacht, hier liegt kein Müll herum.“ Seine Erklärung: „Die Kinder haben hier alle mit Begeisterung gespielt. Und wenn sie dann in das Alter kommen, in der der eine oder andere schon mal etwas anstellt, dann erinnern sie sich vielleicht lieber an die schönen Zeiten und an IHREN Spielplatz. Und was einem selbst gehört, macht man nicht so schnell kaputt.“

Übrigens: Auch die Eltern fühlen sich auf dem Spielplatz wohl. Denn dank der Bäume bietet er an heißen Tagen Schatten. Einmal hatte Kraemer sogar einen Zwanzig-Euro-Schein in einem Umschlag im Briefkasten. An den Schein war eine Notiz geheftet: Ihr Spielplatz ist so wunderschön, wir haben hier so gut im Schatten gesessen…

Bericht von RP-Online vom 17. Januar 2018 zum Spielplatz