Wenn Angelika Demann über ihre beiden Mädchen spricht, dann ist sie voll des Lobes. „Ich habe zwei wunderbare Töchter.“ Überhaupt, sagt sie, haben sie und ihr Mann viel Glück und viel Spaß mit ihren Kindern gehabt. Kein Wunder, dass die Lücke groß war, als die Mädels nacheinander mit 19 Jahren auszogen. „Dann war’s langweilig.“ Allerdings nicht lange. Denn Familie Demann ist gewachsen. Dank zweier Pflegekinder.
Demanns haben einen eigenen Betrieb, Angelika Demann ist für die Verwaltungsarbeit zuständig. „Wir hatten also den finanziellen Rahmen, die Zeit und auch den Platz, Kindern ein neues Zuhause zu geben.“ Und weil es mit dem ersten Pflegekind so gut und so reibungslos geklappt hatte, blieb dieses nicht allein. Denn als der Träger, mit dem die Familie zusammenarbeitet, einen Platz für ein Kind aus nicht ganz einfachen Verhältnissen suchte, hieß es gleich: „Fragen Sie doch mal bei Demanns.“ Tat er, und zwar mit Erfolg.
Ob Pflegekind oder leibliches Kind – Angelika Demann macht keinen Unterschied. „Man versucht halt, alle so normal wie möglich großzuziehen.“ Auch für die Vier gibt es keinen Unterschied. „Sie lieben ihre großen Schwestern heißt und fettig“, wie sie es mit einem Augenzwinkern ausdrückt. Was anders ist für Eltern: Wer sich um ein Pflegekind kümmert, hat deutlich mehr Termine. Mit Jugendamt, Vormund, leiblichen Angehörigen, Therapeuten und vieles mehr. Und trotzdem, auf die Frage, ob sie alles noch einmal so machen würde, lautet die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Ja!“
Wenn die beiden Jungs, heute sieben und zwölf Jahre alt, eines Tages ihre eigenen Wege gehen werden, wird kein neuer Nachwuchs bei Demanns einziehen. „Irgendwann sind wir ja auch zu alt dafür.“ Aber ganz auf kleine Kinder muss sie nicht verzichten. Das erste Enkelkind ist schon auf der Welt.